Nachsuche in der Praxis



Während der Blattzeit ergibt sich oft die Möglichkeit, dem Hund eine Nachsuchenarbeit anzubieten, wenn der Bock nicht am Anschuss liegt.

Es kommt manchmal vor, dass Wild trotz einem perfekten Treffer davonläuft. Ich schaue dem flüchtigen Tier nach und wenn ich sicher bin, dass es liegt (und nur dann!), kann ich den Hund einsetzen.
Ich präge mir die Anschussstelle, die ich nicht aufsuche, ein und hole nach einiger Zeit Hund und Schweißequipment.

Am langen Riemen setze ich Janna in etwa da an, wo das Wild austrat und lasse sie mit "Wo ist der Bock" den Anschuss suchen. Meist wird sie gleich von der stärksten Witterung angezogen, also dem Schweiß am Anschuss.
Das habe ich von Anfang an so gehandhabt, sie ist diese Art des Arbeitens gewöhnt und zieht nun konzentriert ihre Schleifen und findet so die Wundspur, der sie folgt.
Motiviert sucht sie nach - in gemäßigtem Tempo - und wir beide sind jedesmal hoch erfreut, wenn wir am Stück angekommen sind!


Entscheidend ist, dass der Hund freudig nachsucht. Janna merkt, dass ich mich über jedes gefundene Stück freue, sie gelobt wird und wir zusammenarbeiten. Wenn ich den Schweißriemen aus dem Auto hole, ist sie begeistert und will suchen.

So wird sie alsbald auch schwierige Nachsuchen bewältigen, weil der Wille zum Finden ausgeprägt ist. Die  Nase hat sie und die Motivation zu suchen wird mit jedem Erfolg gesteigert.
Der Durchhaltewille und die Kondition werden auf anspruchsvollen Kunstfährten geschult, deren Verlauf ich kenne.
   
Zeno habe ich damals ebenso eingearbeitet und er ist ein ausgezeichneter Nachsuchenspezialist geworden!


August 2018