Nachsuche

Janna kommt nun für schwierigere Nachsuchen zum Einsatz, denn Zeno wird langsam zu alt für derlei anstrengende Tätigkeiten...


Der Anruf kam am frühen Morgen: "Sau beschossen, die ist ab! Könntest du bitte mit deinem Hund...?"

Der Schwarzkittel stand knapp neben einer Blühfläche auf kurzer Wiese. Der Schütze sah, dass er nach dem Schuss da hinein raste.
Sein Hund hatte aber am vermeintlichen Anschuss nichts angezeigt. Erfreulicher Weise suchte er nicht weiter und rief uns an.
Ich bereitete Janna auf ihren Einsatz vor: Ablegen, die Schweißhalsung überstreifen und den Riemen nach hinten auslegen. Dann in ruhiger Manier zum Wiesenrand: "Such verwund...".
Janna lief am Rand der Brache auf und ab, verharrte immer wieder, aber da war kein Schweiß! Dann zog sie in den hohen Bewuchs, in dem viele Rehbetten und -autobahnen zu sehen waren.
Mal sehen, ob sie nun Reh oder Sau sucht - das war für mich die Frage. Sie zog Schleifen, immer Nase am Boden und näherte sich dem angrenzenden Weizen. Noch immer kein Tröpfchen Schweiß.
Der Schütze zweifelte allmählich an seiner Treffsicherheit: "Kein Schweiß, bin ich schlecht abgekommen."
Janna lief in ruhigem Tempo  an der Kante des Weizenfeldes entlang. Nun wurde der Zug am Riemen immer stärker! Auf einmal bog sie ab ins Getreide und nach einigen Metern erschlaffte der Riemen! Am Bellen und Knurren war klar: sie hat die Sau! Die lag "mausetot" in einer Schweißlache. Sehr zur Erleichterung des Schützen und zu meiner Freude.
Nun sahen wir auch, warum weder am Anschuss noch auf der gesamten Strecke Schweiß zu finden war: Der Ausschuss war verstopft mit einem Pfropfen Weiß! Der Schuss saß einwandfrei, Waidmannsheil! Fluchtdistanz etwa 200m.

Der Schütze gratulierte zur guten Arbeit Jannas, was uns schon etwas mit Stolz erfüllte!


Juli 2019