Janna im 5.Feld:
Mittlerweile hat sie Routine in der Nachsuche und wird auch von Jagdkollegen gerne in fremde Reviere zu Hilfe gerufen.
Erst gestern Abend bat mich ein Jäger aus dem Nachbarrevier, ob ich am kommenden Morgen mit Janna zu einer Nachsuche auf Reh bereit wäre, denn er hatte vergeblich mit seinem Hund eine Stunde lang gesucht.
In der Nacht regnete es stark und ausdauernd, so dass Schweiß nicht zu sehen war. Ich ließ mir vom Schützen den ungefähren Anschuss zeigen, direkt neben einem Feld mit hohem Senf. Da hinein war es abgesprungen.
Durch die nächtliche Suche am Vortag waren etliche Schneisen im Bewuchs, an denen ich mich nicht zuverlässig orientieren konnte.
Janna war durch Anlegen der Schweißhalsung auf ihre Arbeit vorbereitet. Ruhig und mit tiefer Nase zog sie am Feldrand entlang, dann endlich bog sie ab in den Senf. Es war nass, dicht und tiefgründig da drin! Zudem standen mehrere Rehe dort in der Deckung und ich war mir nicht klar darüber, ob der Hund nun deren Fährten oder der Wundspur folgte. Außerdem war sie meinen Blicken entzogen -
Es ging mühsam voran, ein paar Mal folgte sie den gestrigen "Trampelpfaden" der Suchenden, drehte aber immer wieder ab und bahnte sich ihren Weg. Dann auf einmal ließ die Spannung im Riemen nach, ich freute mich schon, ohne etwas gesehen zu haben - und wirklich, sie war am Stück! Freude bei allen Beteiligten!
Das Reh war einwandfrei getroffen, aber bei ungünstigen äußeren Umständen ist es ohne geeigneten Hund kaum zu finden.
Ihre Ruhe, ihr Wille zu finden, ihre Beharrlichkeit, Erfahrung und eine konsequente Ausbildung machen Jannas zuverlässige Schweißarbeit aus.
November 2020
