Nachsuche auf Schwarzwild



In den frühen Morgenstunden eines regnerischen Novembertages beschoss ich ein außerhalb der Rotte stehendes Stück Schwarzwild. Bei der anschließenden Kontrolle des Anschusses konnte ich im Schein der Taschenlampe keinen Tropfen Schweiß oder Schnitthaar finden. Somit wartete ich auf Tageslicht, aber auch bei guten Lichtverhältnissen keinerlei Pirschzeichen!
Ich lief das Areal mit meinem Hund am Riemen ab - er verwies keinen Schweiß. Dabei war ich mir sicher, gut abgekommen zu sein.
Allerdings zog der Hund mit hoher Nase in den Wald. So schnallte ich ihn mit den Worten: “Wo ist die Sau? Such´ die Sau…“

Zeno lief langsam und zielstrebig mit hoher Nase vom vermeintlichen Anschuss in den Wald. Weiter, immer „Nase hoch“! Das Gelände stieg an, ich konnte meinen Hund gut beobachten und ihm folgen. Dann nahm er auf einmal die Nase herunter,  zog noch etwas nach oben und stand an einem „dunklen Haufen“ – es war die Sau! Um sie herum jede Menge Schweiß! Meine  Freude und Erleichterung waren groß!

Wie kam es zu den fehlenden Pirschzeichen am Anschuss?
Der Treffer saß einwandfrei hinter dem Blatt. Der Ausschuss jedoch war mit Weiß richtiggehend „verstopft“, was sofortigen Schweißaustritt verhinderte.

Der Hund hatte die Sau von Anfang an gewittert, was an seinem Verhalten deutlich zu erkennen war. Er suchte mit hoher Nase, ruhig und besonnen, so dass ich ihm problemlos folgen konnte. Ohne ihn hätte ich das Stück vielleicht nicht gefunden -